Aimovig – Erenumab: Neues Medikament bei chronischer Migraine

 

Mit Erenumab steht Migraine-Patienten in meiner Praxis seit einigen Wochen eine neue Therapieoption offen. Es handelt sich dabei um eine Antikörpertherapie, die in der Regel sehr gut vertragen wird. Aber die Krankenkassen haben sehr hohe Hürden für den Patienten aufgestellt.

 

Anwendung

Erenumab wird in der Apotheke aus PEN ausgeliefert. Man spannt den PEN, drückt ihn auf die Haut und löst ihn aus. Es werden 70 mg subcutan gespritzt. Die Injektion wird alle vier Wochen wiederholt.

Zielgruppe

Das Medikament ist nur zur Behandlung der chronischen Migraine zugelassen. In aller Regel bedeutet dies, dass ich es nur für Patienten verschreiben darf, die mindestens 4 Migraineanfälle pro Monat über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten haben und zudem an jedem dritten Tag sonstige Kopfschmerzen haben. Allen anderen Migraine-Patienten darf ich es nicht aufschreiben. Vor dem ersten Rezept müssen also einige Dinge geklärt werden, das spreche ich mit Ihnen durch und ich fülle auch die erforderlichen Formulare mit Ihnen zusammen aus:

Vor der Behandlung zu klären sind

  • Liegt eine Migraine vor oder sind es doch eher Spannungskopfschmerzen?
  • Ist die Migraine chronisch?
  • War eine Therapie mit Betablockern erfolglos?
  • War eine Therapie mit Antikonvulsiv erfolglos?
  • War eine Therapie mit Funarizin erfolglos?
  • War eine Therapie mit alternativen Behandlungen erfolglos?
  • War eine Therapie mit Botox erfolglos?
  • War eine Therapie mit Antidepressiva erfolglos?

Wenn aus Sicht der Kasse nicht alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind (mindestens vier der Optionen müssen erfolglos versucht worden sein), wird diese Therapie leider nicht übernommen. Tut mir leid. Don‘t kill the messager.